Was ist Bahnzugmessung?
Eine Bahnzugmessung und Regelung ist überall dort sinnvoll, wo laufende Materialien kontinuierlich verarbeitet und veredelt werden. Die Zugkräfte im Werkstoff spielen angesichts immer höherer Prozessgeschwindigkeiten und Qualitätsansprüchen eine zunehmende Rolle.
Das gilt für die Fertigung und Verarbeitung von Drähten und Kabeln ebenso wie für bahnförmige Materialien, z. B. Kunststoff, Textil, Papier und Metall.
Da die Zugspannung in den bewegten Bahnen nicht unmittelbar erfasst werden kann, misst man die Kraftwirkung an den Umlenkwalzen. Die Werte sind bei entsprechender Auslegung den Bahnzügen proportional.
Bei der Bahnspannungsregelung wird wegen eventuell unsymmetrischer Lastverteilung in der Regel an beiden Walzenenden die Kräfte gemessen. Das Kernstück der Aufnehmer ist ein für die auftretenden Kräfte ausgelegtes Sensorelement mit Dehnmessstereifen. Nachgeschaltete Verstärker, z. T. mit Busankopplung bereiten die Signale entsprechend auf.
In der "Standard"- Bahnkraftmessung besteht eine Kraftmesskette aus 2 Sensoren und einem Verstärker. Bei einem Bahnverlauf in der Walzenmitte und bei geringeren Genauigkeitsanforderungen kann auf den zweiten Sensor verzichtet werden. Der Verstärker mit Analogausgang liefert die Spannungs- bzw. Stromsignale. Abhängig von der Messleitungslänge werden Feldgehäuse oder Schaltschrankversionen eingesetzt. Die busfähige Verstärkervariante ermöglicht es, den Kraftwert direkt mit dem verwendeten Feldbus weiter zu verarbeiten.